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Hebelprodukte ohne Knock-OutHebelprodukte ermöglichen es, schon mit geringem Einsatz überproportional an den Kursbewegungen des Basiswertes zu partizipieren. Sie sind nur für risikofreudige Anleger geeignet, da auch bei geringer gegenläufiger Kursentwicklung des Basiswertes ein Totalverlust des Investments möglich ist. Zu den Hebelprodukten ohne Knock-Out zählen Optionsscheine oder Faktor-Zertifikate.
OptionsscheineWorauf Anleger setzenMit Optionsscheinen können Anleger mit Hebeleffekt sowohl auf steigende (Call-Optionsschein) als auch fallende Kurse (Put-Optionsschein) des Basiswertes setzen. Neben der Entwicklung des Basiswertes hat auch die Schwankungsbreite (Volatilität) des Basiswertes sowie die Restlaufzeit einen erheblichen Einfluss auf die Preisbildung eines Optionsscheines. Wie Optionsscheine funktionierenDer Inhaber eines Calls (Anleger setzt auf steigende Kurse) erwirbt das Recht, den Basiswert an einem zuvor festgelegten Termin zu einem ebenfalls festgelegten Preis (Basispreis) zu erwerben. Liegt der Kurs des Basiswertes am Bewertungstag nun über dem Basispreis, entsteht dem Anleger ein geldwerter Vorteil. Dieser, auch innerer Wert genannte Vorteil ist der Betrag, den der Anleger am Laufzeitende erstattet bekommt. Liegt der Kurs des Basiswertes jedoch unter dem Basispreis, erleidet der Anleger einen Totalverlust. Der Inhaber eines Puts (Anleger setzt auf fallende Kurse) erwirbt das Recht, den Basiswert zu einem vorher vereinbarten Termin zu einem vorher vereinbarten Preis (Basispreis) an den Emittenten zu verkaufen. Liegt der Kurs des Basiswertes in diesem Fall unter dem Basispreis, entsteht dem Anleger ebenfalls ein geldwerter Vorteil. Die mit einem klassischen Optionsschein verbrieften Ansprüche können nur gegenüber dem Emittenten erhoben werden. Mit Optionsscheinen können verschiedene Basiswerte, wie Aktien, Indizes, Währungen oder Rohstoffe gehandelt werden. Optionsscheine haben gegenüber einem Direktinvestment den Vorteil, dass bereits mit vergleichbar kleinen Beträgen Gewinne erzielt werden können. Für Anleger besonders interessant ist es mit einem Hebel ein Mehrfaches dessen zu verdienen, was die Direktanlage bietet. Dies ist auf den begrenzten Kapitaleinsatz zurückzuführen. Denn bei einem Hebel von beispielsweise 3 muss ein Anleger nur ein Drittel dessen investieren, was ein Direktanleger aufzuwenden hat. Entsprechend gross ist auch das Risiko gehebelt Verluste einzufahren. Wobei der Verluste auf das eingesetzte Kapital begrenzt sind. Ein Optionsschein setzt sich aus vier Merkmalen zusammen: Der Basiswert legt fest, ob sich der Optionsschein auf einen Index, eine Aktie, einen Rohstoff oder einer Währung bezieht. Der Basispreis, häufig auch Ausübungspreis genannt, ist der Preis, zu dem der Optionsscheinkäufer den Basiswert kaufen oder verkaufen kann. Das Bezugsverhältnis gibt an, wie viele Optionsscheine notwendig sind, um das Recht ausüben zu können. Ein Bezugsverhältnis von 1:100 drückt beispielsweise aus, dass 100 Optionsscheine notwendig sind, um eine Aktie als Basiswert erwerben zu können. Als viertes Kriterium eines Optionsscheins definiert die Laufzeit die zeitliche Begrenzung des Rechts. 1. Call-OptionsscheineBeispiel 2. Put-OptionsscheineBeispiel PreisfaktorenZeitwert und innerer Wert Der Preis eines Optionsscheins setzt sich aus einem Zeitwert und einem innerem Wert zusammen. Der innere Wert ermittelt sich bei Call-Optionsscheinen aus dem positiven Abstand zwischen Kurs des Basiswertes und Basispreis. Bei Put-Optionsscheinen ist die Situation umgekehrt und der innere Wert ergibt sich aus der positiven Differenz von Basiswert und Kurs des Basispreises. In beiden Fällen gilt es, das Bezugsverhältnis als Faktor zu berücksichtigen, das die Anzahl der Optionsscheine für den Kauf bzw. Verkauf des Basiswertes angibt. Ein Call mit einem Basispreis von 40 Euro hat einen inneren Wert von 10 Euro, wenn die Aktie am Markt zu 50 Euro handelt. Das Recht zum Bezug zu 50 Euro muss also mindestens 10 Euro Wert sein, sonst könnte ein risikofreier Gewinn erzielt werden, indem der Optionsschein ausgeübt und direkt am Markt verkauft wird. Optionsscheine mit einem inneren Wert werden auch als „im Geld“ (engl. in the money) bezeichnet. Tatsachlich liegt der Wert dieses Calls sogar noch etwas höher, denn es kommt noch eine Zeitwertkomponente hinzu. Der Zeitwert eines Optionsscheins ist dafür verantwortlich, dass ein Schein, der nur „am Geld“ (engl. at the money) liegt, einen Wert hat. Obwohl es keinen wirtschaftlichen Vorteil hat, bei einem Aktienkurs von 50 Euro einen Call-Optionsschein mit einem Basispreis von 50 Euro auszuüben, ist doch ein Preis für diesen Call zu zahlen. Dieser liegt natürlich niedriger als bei einem Call im Geld und repräsentiert die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein bis zum Verfalltag noch ins Geld laufen könnte. Einen noch niedrigeren Preis erzielt ein Call, der aus dem Geld liegt – hier liegt der Basispreis noch oberhalb des aktuellen Aktienkurses. Bei der sofortigen Ausübung eines solchen Scheins mit einem Basispreis von 60 Euro entstünde sogar ein Verlust, wenn man die Aktie bezieht, da sie am Markt nur zu 50 Euro zu verkaufen wäre. Für die geringere Wahrscheinlichkeit, dass die Aktie spätestens am Verfalltag über 60 Euro notiert und der Optionsschein dann im Geld liegt, ist folglich auch nur ein geringerer Preis zu bezahlen. Der Zeitwert kann bestimmt werden, indem der innere Wert vom Kurs des Optionsscheins abgezogen wird. Die Höhe des Zeitwerts ist von einer Reihe preisbestimmender Faktoren abhängig. Daher wird sie vom Emittenten mittels sogenannter Optionspreismodelle bestimmt. In die Zeitwertberechnung fließen unter anderem die Restlaufzeit des Optionsscheins, die erwartete Volatilität der Aktie oder auch die Zinsen ein. Restlaufzeit Wie oben bereits erwähnt wurde, verkörpert der Zeitwert eines Optionsscheins die Chance auf weitere Kurssteigerungen. Daher ist der Zeitwert eines Optionsscheins umso höher, je länger seine Restlaufzeit ist. Denn je länger der Basiswert Zeit hat, sich in die „richtige“ Richtung zu bewegen, desto höher ist auch sein Potenzial, weiteren inneren Wert aufzubauen. Im Zeitverlauf baut sich der Zeitwert immer weiter ab. Am Ende der Laufzeit beträgt er genau null. Volatilität Der Begriff Volatilität beschreibt die Schwankungsintensität eines Basiswerts. Je stärker ein Basiswert schwankt, desto größer ist seine Chance, in der verbleibenden Restlaufzeit zusätzlichen inneren Wert aufzubauen. Folglich steigt der Zeitwert eines Optionsscheins mit steigender Volatilität.
Faktor-ZertifikateWorauf Anleger setzenFaktor-Zertifikate ermöglichen es Anlegern, mit einem bestimmten, handelstäglich konstanten Hebel an der Wertentwicklung eines Basiswerts teilzuhaben. Faktor-Zertifikate sind für Aktien, Indizes, Rohstoffe, Zinsen und Wahrungen erhältlich; die verfügbaren Hebel reichen typischerweise von Faktor 2 bis Faktor 10 bei Aktien und von Faktor 2 bis Faktor 15 bei Indizes. Im Vergleich zu anderen Hebelprodukten kommen Faktor-Zertifikate ohne Knock-out-Schwelle und Laufzeitbegrenzung aus. Mit Faktor-Zertifikaten können Anleger an stabilen Kurstrends partizipieren. Dabei wird die Tagesperformance des Referenzwertes, auf den sich das Faktor-Zertifikat bezieht, mit einem konstanten Hebel, dem sogenannten Faktor, gehebelt, so dass die Zertifikate einen überproportionalen Ertrag oder eben auch Verlust verglichen mit einem Direktinvestment bieten. Die Höhe des Hebels kann jeder Anleger aus einer Reihe von Faktor-Zertifikaten je nach seiner Risikobereitschaft selbst wählen. Hinweis: Volatile Seitwärtsmärkte sind für Faktorzertifikate völlig ungeeignet. Wie Protect-Faktor-Zertifikate funktionierenAnleger partizipieren mit Faktor-Zertifikaten an den gehebelten Tagesrenditen des Referenzwertes ohne Laufzeitbegrenzung (Open End). Grundlage für die Berechnung des Indexstandes ist dabei die Veränderung des Bewertungskurses gegenüber dem Vortag. Beim Bewertungskurs handelt es sich um den Schlusskurs des Referenzwertes, bezogen auf einen Indexberechnungstag. Der Faktor-Index vollzieht den Hebelmechanismus, er reflektiert also die überproportionale Kursentwicklung des Referenzwertes auf täglicher Basis. Die Wertveränderung des Referenzwertes wird dazu mit einem konstanten Faktor multipliziert. Um einen Totalverlust zu vermeiden, sind Faktor-Indizes mit einer Schwelle ausgestattet. Sie beschreibt die maximal zulässige negative Kursänderung des Referenzwertes gegenüber seines letzten Bewertungskurses, bevor eine untertägige Indexanpassung erfolgt. Bei der Schwelle handelt es sich um einen festen Prozentwert des Bewertungskurses, ihr absoluter Wert wird täglich festgelegt. Kommt es zu starken, unvorteilhaften Kursbewegungen des Referenzwertes und berührt dessen Kurs die Schwelle, so wird eine untertägige Indexanpassung vorgenommen. Ein neuer Bewertungskurs wird festgesetzt, und ein neuer Indexberechnungstag beginnt. Auf diese Weise lässt sich ein sofortiger Totalverlust vermeiden. Allerdings haben Anleger den wirtschaftlichen Verlust bis zur Schwellenerreichung zu tragen. Anleger können sich für ein Long-Faktor-Zertifikat entscheiden, wenn sie für eine kurze Anlagedauer auf eine Aufwärtsbewegung des Basiswerts setzen möchten oder wenn sie davon ausgehen, dass der Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts kontinuierlich ansteigt. Ein Faktor von 2 bedeutet, dass die Wertentwicklung des Zertifikats doppelt so groß wie die des Basiswerts ist. Short-Faktor-Zertifikate eignen sich für Anleger, die auf eine Abwärtsbewegung des Basiswerts setzen möchten und davon ausgehen, dass der Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts kontinuierlich fällt. Die Produktpalette wächst stetig, im Fokus stehen dabei vor allem die bekannten Aktienindizes wieATX, DAX und EURO STOXX 50 sowie die Rohstoffe Gold, Silber und Öl. Beispiel
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Hebelprodukte ohne Knock-OutHebelprodukte ermöglichen es, schon mit geringem Einsatz überproportional an den Kursbewegungen des Basiswertes zu partizipieren. Sie sind nur für risikofreudige Anleger geeignet, da auch bei geringer gegenläufiger Kursentwicklung des Basiswertes ein Totalverlust des Investments möglich ist. Zu den Hebelprodukten ohne Knock-Out zählen Optionsscheine oder Faktor-Zertifikate.
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